Menschen mit seelischen oder psychischen Einschränkungen können nun in den Hirzenhainer Werkstätten der bhw berufliche Teilhabe erleben. Der neue Arbeitsbereich wurde feierlich eröffnet.
Hoher Bedarf: Berufliche Teilhabe für Menschen mit seelischen und psychischen Einschränkungen
Die Anzahl der Menschen mit seelischen und psychischen Beeinträchtigungen steigt stetig. Laut Statistischem Bundesamt hat sich die Zahl der Menschen, die aufgrund von Verhaltens- und / oder Persönlichkeitsstörungen eine nachgewiesene Schwerbehinderung haben, in den vergangenen 20 Jahren fast versechsfacht. „Diese Entwicklung können wir für den Wetteraukreis bestätigen: In unserem Aufnahme- und Teilhabemanagement und in unseren Beratungsstellen für Inklusion und Teilhabe gehen immer mehr Anfragen nach Möglichkeiten zur Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit seelischen und psychischen Beeinträchtigungen ein“, so Eva Reichert, Geschäftsführerin der bhw. Deshalb habe das Sozialdienstleistungsunternehmen ein neues Angebot geschaffen, um diese Zielgruppe im Wetteraukreis in ihrem Arbeitsalltag zu unterstützen. Sie dankte dem Projektteam für die engagierte Planung und Implementierung des neuen Angebots.
Stabilität und Orientierung
Menschen mit beispielsweise psychischen Erkrankungen, Sucht- oder Suchtmittelerkrankungen und Belastungsstörungen brauchen einen strukturieren Arbeitsalltag, den sie ohne Stress bewältigen können. Diesen finden sie im neuen Arbeitsbereich der bhw, der in den Hirzenhainer Werkstätten entstanden ist. „Für Menschen mit seelischen oder psychischen Einschränkungen ist es wichtig, sich in den üblichen gesellschaftlichen Rollen als Arbeitnehmer zu bewegen. Sie erfahren Stabilität und Sicherheit, haben eine berufliche Identität und bauen auch soziale Kontakte auf“, erklärt Reichert. Persönliche Erfolgserlebnisse durch die Arbeit würden die Selbstsicherheit stärken. „Wie das bei der bhw üblich ist, achten die Fachkräfte bei der Vorbereitung der Arbeitsinhalte auch bei dieser Zielgruppe darauf, wie belastbar jeder einzelne ist und welche Fähigkeiten er mitbringt. Jeder wird bei der Arbeit sehr individuell gefördert“, betont die Geschäftsführerin.
Neue Wege
Bei der Eröffnung des neuen Arbeitsbereichs ging die Projektleiterin Bettina Kopp auf die inhaltliche und fachliche Konzeption für die Arbeit mit seelisch oder psychisch beeinträchtigten Menschen ein, die sich von der Arbeit mit geistig behinderten Menschen deutlich unterscheidet. Janine Böcher, die das Projekt pädagogisch begleitet hat, betonte, dass mehrere Fachkräfte für diese Arbeit qualifiziert worden seien. Der Werkstattleiter Michael Bruder erläuterte das räumliche Konzept: Die Bauweise der Hirzenhainer Werkstätten ermögliche mit einen großzügigen Arbeitsraum mit eigenem Außenbereich und separaten Zugängen eine entspannte Arbeitsatmosphäre. Landrat Jan Weckler dankte der bhw dafür, dass sie mit der Zeit gehe, ihre Angebote an die Bedarfe anpasse und immer wieder Neues auf den Weg bringe. „Die bhw steht für soziale und berufliche Teilhabe. Die aktuelle Ausweitung des Geschäftsfeldes ist für den Wetteraukreis, insbesondere die östliche Region, und die Gemeinde Hirzenhain sehr wertvoll“, betonte er. Eva Reichert sprach dem Projektteam ihren Dank aus für die engagierte und professionelle Planung und Implementierung des neuen Arbeitsangebots.
Infos und Beratung
Informationen für Menschen, die sich für das Arbeitsangebot interessieren, gibt es in den Beratungsstellen für Inklusion und Teilhabe der bhw unter 0159 044 60086 oder per E-Mail an beratung@bhw-wetteraukreis.de.