Von einem Gartenhäuschen kann man nicht sprechen, wenn man den Neubau in der Wohnanalage der Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH (bhw) in Butzbach betrachtet: Die 28 qm große Halle fügt sich mit seiner modernen Form und der anthrazitfarbenen Gestaltung optisch bestens in die Wohnanlage in der Taunusstraße ein. Ermöglicht wurde der Neubau des Mehrzweckhauses durch zahlreiche Spenden. Jetzt wurde er offiziell eingeweiht.
Spenden statt Geschenke
Als der langjährige Geschäftsführer der bhw, Reinhold Medebach, Anfang des vergangenen Jahres in den Ruhestand verabschiedet wurde, wünschte er sich keine Sachgeschenke, sondern bat um Geldspenden. „Es war mir wichtig, noch eine Sache zu beenden, die ich während meiner Zeit als Geschäftsführer nicht abschließen konnte: Für die Wohnanlage hier in Butzbach einen ‚Schuppen‘ errichten“, erklärte Medebach anlässlich der Einweihung. Seinem Wunsch waren viele gefolgt. Über 4.000 Euro an Spenden kamen zusammen. Einen herzlichen Dank sprach die bhw-Geschäftsführerin Eva Reichert auch dem Architekturbüro Möller aus, das den Bau kostenlos geplant hatte. „Der Behindertenhilfe Wetteraukreis e. V. hat den Spendenbetrag um 10.000 Euro aus Vereinsmitteln erhöht und das Facility Management der bhw investierte viel Zeit und Eigenleistung. Durch diese Unterstützung – finanzieller und ganz praktischer Art – konnte das Mehrzweckhaus gebaut werden“, erklärte Reichert.
Feierstunde in geselliger Runde
„Wir hoffen, dass es lange hält und nicht in sich zusammenfällt!“ Michael Becker, Bewohner im stationären Wohnen in Butzbach, freut sich über das neue Haus auf der weitläufigen Außenanlage. Stellvertretend für alle Bewohner, Mieter und Angestellten begrüßte er die Gäste zur offiziellen Einweihung und dankte Herrn Medebach für seine Initiative. Viele Bewohner und zahlreiche Menschen, die für das Haus gespendet hatten, waren dabei, als Michael Becker zusammen mit Reinhold Medebach das Band vor dem Eingang durchschnitt und das Mehrzweckhaus eröffnete. Langjährige Weggefährten der bhw freuten sich ebenso über die Gelegenheit, das neue Haus zu begutachten, wie der Architekt, Alfred Möller, der die Wohnanlage geplant und umgesetzt hatte und für den das Gartenhaus nun eine weitere Etappe in der Anlage abschließt.
Vielseitig nutzbar
Am meisten freuen sich allerdings diejenigen, die das Mehrzweckhaus nun nutzen dürfen. Hier findet alles einen Platz: Fahrräder, Tretroller, die Sommermöbel und auch persönliche Gegenstände der Bewohner können hier untergebracht werden. „Unser Gartenhaus ist so schick, groß und hell, dass hier sicher auch die ein oder andere Feier stattfinden kann. Erste Ideen hatten die Bewohner schon“, schmunzelte die Leiterin der Wohnanlage, Carina Hofmann. Durch die breite Tür können auch Rollifahrer ohne Probleme in das Gartenhaus gelangen. Ebenerdige, gepflasterte Wege sorgen zudem für Barrierefreiheit. Sowohl den Bewohnern im stationären Bereich als auch den Mietern steht das Haus nun vorrangig als Lagerraum zur Verfügung.
Die Wohnanlage in Butzbach, in der Menschen mit unterschiedlichstem Unterstützungsbedarf leben, wurde im Jahr 2014 neu gebaut. Sie umfasst ein stationäres Wohnheim mit 12 Wohnplätzen, stationär begleitetes Wohnen und eine Tagesstruktur. Außerdem befindet sich auf dem Gelände noch ein Wohnhaus mit zehn Mietwohnungen.