Wenn ein Golfplatz in der direkten Nachbarschaft liegt, ist es irgendwie naheliegend, dass man diese Sportart für sich entdeckt. Das haben nun auch die Mitarbeiter in den Wetterauer Werkstätten der Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH (bhw) getan: Als sogenannte arbeitsbegleitende Maßnahme geht eine Gruppe einmal in der Woche zum Golfpark am Löwenhof und wird dort ehrenamtlich von Golftrainer Norbert Schmalfuß gecoacht.
golf für anfänger
Weitläufiges, gepflegtes Grün mit einer wunderbaren Aussicht in Richtung Friedberg erwartet den Golfer im Golfpark am Löwenhof. Norbert Schmalfuß erklärt dem Team von der bhw die wichtigsten Grundlagen und stattet alle mit einem Golfschläger aus. Dann geht’s auf der Driving Range auch schon los: Wie bekommt man mit dem langen Schläger den winzigen Ball in ein noch kleineres Loch, ohne das gesamte Grün zu zerstören? Für die Anfänger von der bhw gar kein Problem: Sie schlagen beherzt ab, haben Spaß, folgen den Tipps des Golfprofis. Und der ein oder andere Ball findet sogar auf Anhieb sein Ziel. Auch beim Putten stellen sich die Golfanfänger der bhw gut an. Hier muss das richtige Maß an Kraft eingesetzt und der Putter mit viel Gefühl geführt werden, damit der Golfball ins Loch fällt. Das Team ist begeistert, wenn einer von ihnen es schafft, in die Nähe der Fahne zu kommen oder gar einzuputten.
Gesundheit fördern, konzentration steigern …
Für Menschen mit Behinderung ist es nicht immer ohne weiteres möglich, sich ein Hobby zu suchen, Sport zu treiben oder ihre Freizeit so zu gestalten, wie sie es gern möchten. Sie sind meist auf Unterstützung angewiesen. Wenn sie in einer der Werkstätten der bhw arbeiten, können sie deshalb an sogenannten arbeitsbegleitenden Maßnahmen teilnehmen. Die sollen dabei helfen, Kompetenzen und Leistungsfähigkeit zu fördern, die Persönlichkeit weiterzuentwickeln, Gesundheit und Bewegung verbessern sowie das Miteinander zu fördern. Der Golfsport ist dafür bestens geeignet. „Golf ist Naturerlebnis, Sport, Mentaltraining und Entspannung zugleich“, erklärt Golfprofi Norbert Schmalfuß. „Was wie ein gemütlicher Spaziergang aussieht, hat es in sich: Auf einer 18-Loch-Runde ist man rund vier Stunden zu Fuß unterwegs, trägt die Schläger, schlägt die Bälle – alles an der frischen Luft und mitten in der Natur. Etwas Besseres kann man für seine Gesundheit gar nicht tun.“ Das bestätigt auch eine golfmedizinische Studie der Technischen Universität München. Die Mitarbeiter aus den Wetterauer Werkstätten der bhw sehen das ähnlich: „Ich bin gern hier draußen“, sagt Rainer beim Golfspiel. „Es ist so schön ruhig hier, die Bewegung tut mir gut und der Sport macht mir Spaß!“ Solche Aussagen sind der Grund für Norbert Schmalfuß, solche Projekte ehrenamtlich zu unterstützen und sich für Inklusion einzusetzen.