Was passiert mit Elektrogeräten, die nicht mehr funktionieren? Im Wetteraukreis landen sie oft in der Elektroaltgeräte-Entsorgungswerkstatt der Behindertenhilfe Wetteraukreis gGmbH (bhw), wo sie fachgerecht auseinandergebaut und entsorgt werden. In Karben dagegen können sie ins Reparatur-Café im Mehrgenerationenhaus MüZe Karben gebracht werden. Fachleute und handwerklich geschickte Menschen versuchen dort, nicht mehr funktionierende und beschädigte Dinge zu reparieren – häufig mit großem Erfolg. Beide Einrichtungen haben eine große Gemeinsamkeit: Sie haben sich dem Umweltschutz und der Nachhaltigkeit verschrieben. Deshalb hat kürzlich eine Gruppe aus dem Reparatur-Café Karben die Werkstatt der bhw besichtigt. Wolfgang Puth hatte den Besuch organisiert. „Wir sind über den Recyclinghof in Karben auf die bhw gekommen und wollten uns gern ansehen, wie dort gearbeitet wird“, sagte er. Zusammen mit neun anderen Interessierten wurde er in Stockheim in der Elektroaltgeräte-Entsorgungswerkstatt von Claus Kilian, Gesamtleiter Arbeit, und dem Werkstattleiter Florian Peifer begrüßt.
Ersatzteile für Reparaturen
Die Führung begann in der großen Lagerhalle. Florian Peifer erklärte, wie die Elektrogeräte in die Werkstatt der bhw kommen: „Wir holen sie von den Recyclinghöfen ab. Privatpersonen können ihre Geräte während der Öffnungszeiten gern auch zu uns bringen. Alle Geräte werden geprüft und sortiert. Anschließend werden sie in der Demontagehalle zerlegt.“ Beeindruckt zeigten sich die Besuchenden von den Mengen: „2.200 Tonnen Elektroschrott haben wir im vergangenen Jahr entsorgt“, so Peifer: „Von Waschmaschinen über Fernsehgeräte und Computern bis hin zu Bügeleisen, Lampen und der elektrischen Eisenbahn ist alles dabei.“ Den Profis aus dem Reparatur-Café erschien die Werkstatt wie ein riesiges Ersatzteilelager. „Für die Reparaturen fehlt oft ein kleines Ersatzteil, das nicht mehr einfach zu beschaffen ist. Hier sind so viele Geräte, da ließe sich bestimmt das ein oder andere Ersatzteil finden“, sagte Puth. Seinen Kollegen und ihm ist es wichtig, den Müllberg zu verkleinern. „In Deutschland wird so viel einfach weggeworfen, oft auch Gegenstände, die nach einer einfachen Reparatur noch zu gebrauchen wären“, so Puth. „Oft spart eine Reparatur Geld und vor allem kostbare Grundstoffe!“
Fachgerechte Entsorgung
Um die Grundstoffe geht es auch in der Werkstatt der bhw. In dem zertifizierten Fachbetrieb werden die Elektrogeräte so auseinandergebaut, dass eben diese Grundstoffe wiederverwertet werden können. „Elektrogeräte gehören nicht in den Hausmüll. Wir recyceln sie richtig. Das ist gut für die Umwelt“, erklärte Norbert Röder, ein Mitarbeiter in der Werkstatt, den Besuchern. Das Interesse, sich gegenseitig zu unterstützen, wurde bei der Werkstattbesichtigung bekundet – in welcher Form und in welchem Umfang das möglich ist, blieb aber offen. „Wir werden in Verbindung bleiben“, bestätigten Claus Kilian und Wolfgang Puth.